Hallöchen,
Ich melde mich mal wieder. Mein letzter Eintrag ist eine Weile her und leider hatte das auch seine Gründe. Mir ging es oft nicht besonders gut. Ich hatte Probleme mit meiner Gastfamilie, Probleme mit meiner Organisation und habe mich ein bisschen einsam gefühlt und mich wenig auf die schönen Dinge konzentriert. In den letzten Wochen sind mir diese jedoch wieder ins Auge gefallen und es geht mir um einiges besser. Daher dachte ich neues Jahr, neues Glück und ich wage mich mal wieder an meinen Blog ;).
Heute ist mein letzter Ferientag und ab morgen heißt es wieder Schuluniform und früh aufstehen.
In den Ferien ist viel passiert.
Sie begannen mit Weihnachten. Ein Weihnachten, das ich nicht so schnell vergessen werde!
Am 24. haben mich Paula und Carla, zwei gute Freunde, besucht. Wir haben Tee getrunken und Lebkuchen beim Kerzenschein gegessen.
Den Abend habe ich mit meiner Gastschwester verbracht.
Da sie in Frankreich ihre Geschenke am 25. auspackt, hat sie mein Geschenk schon am 24. bekommen, damit sie auch mal kennenlernt wie es so ist am 24. beschenkt zu werden.
Ihr Geschenk habe ich dann wie in Frankreich und auch hier in Irland am 25. bekommen. Das nenne ich mal kulturellen Austausch ;).
Genauso wie am 24. war auch am 25. nicht besonders viel in meiner Gastfamilie los, aber es ist doch ein bisschen mehr passiert.
Wir, also Julie (meine Gastschwester), Adrienne (meine Gastmutter) und ich sind zu Laura, der Tochter meiner Gastmutter gefahren. Es gab ein Weihnachtsessen, wie ich es noch nie zuvor gegessen habe. Es war ein bisschen enttäuschend, da ein Großteil des „Festessens“ aus fertigen, vorgekochten Pasten und Substanzen aus Alubehältern bestand. Schön schnell und einfach, so lieben es die Iren. Zumindest meine Gastfamilie. Trotzdem war es ein ganz netter Abend.
Julie und Ich haben mit den Enkelkinder meiner Gastmutter Monopoly gespielt und mit dem Mann von Laura Rapmusik gehört.
Ein paar Tage später habe ich meine Koffer gepackt
Am 28. Dezember um acht Uhr bin ich am Dubliner Busbahnhof in den X8, Expressway von Dublin nach Cork gestiegen. Mit Blick auf weite Wiesen und Felder, manchmal bestückt mit Schafen war die Reise sehr angenehm.
In Cork hat mich Neela empfangen. Ich habe sie das erste mal auf dem Flughafen in Hannover getroffen. Wenn du mehr über sie wissen willst, dann lies doch einfach ihren Blog, sie schreibt auch hier auf der YFU Seite über ihr Jahr in Irland ;).
Sie hat mir erstmal eine kleine Stadtführung gegeben und ich durfte schon bald ihre Clique kennenlernen. Da waren auch ein paar bekannte Gesichter aus Edinburgh dabei ;). Ich durfte dann bei der sehr schönen Geburtstagsfeier von Paula teilnehmen. Es war ein sehr schöner Abend.
Am nächsten Tag hat mir Neela das University College Cork, den Fitzgerald Park und die etwas skurrile Crawford Art Galerie gezeigt.
Cork ist ganz anders als Dublin. Es ist viel hügliger als Dublin, aber auch die Atmosphäre der Stadt ist ganz anders! Es fühlt sich alles ein bisschen gemütlicher, familiärer und kleiner an. Das hat mir sehr gut gefallen!
Einen Tag vor Silvester haben wir beide die X8 zurück nach Dublin genommen. Es hat sich ein bisschen nach nachhause kommen angefühlt, als wir mit dem Bus vorbei an der Heuston Station, der Guinness Fabrik, parallel zum Fluß Liffey in die Stadt eingefahren sind.
Am Abend noch habe ich ihr die Temple Bar Street, den Spire und die Henry Street gezeigt. Alles war noch wunderbar Weihnachtlich beleuchtet. Am nächsten Tag gab es dann nochmal die volle Ladung Dublin, mit einem Besuch im Trinity College, einem Spaziergang um den Merrion Square, der leider geschlossen war und eine Sichtung der Sammlung des National Museums of Art. Unser letzter Programmpunkt war ein Besuch im General Post Office. Dort war ich auch das erste mal in der Ausstellung zum Aufstand von 1916. Wenn du mal nach Dublin kommen solltest, dann ist das echt ein must see! Es hat mir die Revolution um einiges verständlicher gemacht ;).
Da haben sich die 7,50 € echt gelohnt ;).
Dann war es so weit. Der Silvester Abend war da. Es war tatsächlich keine große Sache. Die eine hälfte haben wir bei Burger King und die andere hälfte des Abends bei Spar und einem Becher famosen Kakao verbracht.
Kurz vor Mitternacht haben wir uns auf den Weg zu einer der vielen Brücken in Dublin gemacht.
Als es dann endlich so weit war, wurden 5 Raketen in irgendeiner Nebenstraße abgefeuert und das war’s dann auch. Eine sehr ungewohnte stille herrschte um Mitternacht. Sehr komisch, aber eine gute Sache hatte es. Am nächsten Morgen lagen nicht überall Müllberge aus verbrannten Feuerwerkskörpern herum.
Auch wenn der Abend mit Neela sehr schön war, freue ich mich wieder auf ein Silvester mit Lärm, Rauch und einem Gläschen Sekt ;).
Am nächsten Tag ist Neela wieder nachhause gefahren und ich hatte die nächsten Tage Zeit ein bisschen zu entspannen.
Gestern sind eine Menge neue Austauschschüler nach Dublin gekommen, die den zweiten und dritten Term hier verbringen werden.
So habe ich mich auf den Weg zu Carla gemacht, denn wir haben mit ihrem neuen Gastbruder Leonardo und Paula gekocht und einen Film geguckt.
Es war ein sehr schöner Abend.
Ich finde es immer noch sehr cool hier lauter Leute aus ganz Europa zu treffen und nicht nur die Irische sondern auch zum Beispiel die Italienische oder Französische Kultur ein wenig kennenzulernen.
Auch wenn ich momentan viele tolle Dinge erlebe, bin ich immer noch ein bisschen traurig, dass ich noch keine allzu persönliche Beziehung zu meiner Gastmutter aufbauen konnte.
Deswegen bin ich aber auch sehr froh Julie an meiner Seite zu haben, denn sie ist hier wie eine Familie für mich!
